Der Trockenbau (9.8.)
Sabine und ich sind von Natur aus ungeduldig. Daher wollten wir mit dem Trockenbau nicht warten bis Hannes, der Mann meiner Cousine, aus dem Urlaub zurück kommt um uns zu erklären wie das gelieferte Material zu verarbeiten ist. Bei den meisten Teilen ist es ohnehin klar, aber einige Verarbeitungsschritte der Knauf Kurzanleitung erfordern nicht vorhandenes Material. Im Gegenzug haben wir unbeschriebenes Material mit dem wir vorerst noch nichts anfangen können. Aber diese Erklärungen werden wir für sicher noch rechtzeitig erhalten.
Wir haben uns also als Trainingsobjekt die Wand zwischen Wohnzimmer und Büro ausgesucht, da sie wahrscheinlich die einfachste Konstruktion besitzt. Es ist eine einfache Trennwand mit über vier Metern Länge und knapp drei Metern Höhe. Keine schiefen Winkel, Kanten oder sonstige Schwierigkeiten.
Zuerst legten wir Teermatten unter der zukünftigen Wand um diese gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus der Bodenplatte zu schützen. Darauf platzierten wir das erste Knauf-UW-Profil. Bis dahin war alles noch ganz einfach. Da die Länge eines Profils nicht ausreichte kürzte Sabine mit der Blechschere
ein Zweites. Beide Profile legten wir aneinander auf den Boden und kontrollierten die Abstände zu den nächstgelegenen Wänden – schließlich sollte die Wand ja halbwegs im Winkel stehen. Ich bohrte mit dem Bohrhammer (übrigens ein ganz billiges Modell, denn schließlich gibt es ohnehin 2 Jahre Garantie wenn was hin wird und nach einer kompletten Baustelle kann ich ein günstigeres Markengerät auch in den Kübel treten) Löcher im Abstand von etwa einem Meter in den Boden und fixierte das Bodenprofil mit Schlagdübeln. Damit war die einfache Arbeit einmal erledigt. Etwas schwieriger gestaltete sich die Montage des Deckenprofils, da genau in der Mitte des Profils ein Deckenauslass für die Mediawand ist. Dafür mussten wir mit dem Winkelschleifer eine Ausnehmung in das Profil schneiden, wodurch dieses natürlich seine Stabilität komplett verlor. Um nun das Deckenprofil in die richtige Position zu bringen, brachten wir das erste CW-Profil an der Wand an. Auf diesem konnten wir das Deckenprofil auflegen und zugleich ausrichten wodurch die Montage doch ziemlich erleichtert wurde. Als wir das Deckenelement an der richtigen Position hatten bohrten wir Löcher in die Zwischendecke und befestigten auch diese Leiste mit Schlagdübeln.
Ab jetzt ging es flott dahin. Alle 62,5cm stellten wir ein CW-Profil zwischen Boden- und Deckenprofil um danach die Gipskartonplatten daran zu befestigen. So schloss sich die Wand innerhalb weniger Stunden – ja ich weiss dass ein geübter Trockenbauer für so eine Wand nicht viel mehr als eine Stunde braucht. Außerdem wurde die Wand von uns nur einseitig beplankt um von der anderen Seite aus noch Möglichkeiten für die Elektroverrohrung zu haben.
Nachdem die Wohnzimmerwand stand und einseitig doppelt beplankt war, machten wir und an den Zuschnitt der Profile für das Badezimmer im Erdgeschoss. Hier mussten die Profile bereit sein, wenn der Installateur mit den Unterputzmontagerahmen kommt. Diese Rahmen werden in den Profilen der Trockenbauwände fixiert. Dazu werden starke UA-Profile eingesetzt die mit ihrem 2mm starken Stahl bestens geeignet sind um das Gewicht eines Waschtisches inklusive dem sich darauf schwingenden Kind zu halten. Für die Montage der UA-Profile fehlen uns vermutlich die Montagewinkel, obwohl wird das nicht mit Sicherheit sagen können, da es möglicherweise einen Montagetrick gibt der ohne die teuren Winkel auskommt. Das Bad ist zumindest einmal vorbereitet damit der Installateur nicht aufgehalten wird.
Übrigens hat natürlich nicht alles so flüssig geklappt. Wir mussten die Montage des Deckenprofils im Wohnzimmer um einen Tag verschieben, da die Schlagbohrmaschine mit der Stahlbetondecke nicht zurecht kam und wir den passenden SDS-Plus Hammerbohrer nicht auf der Baustelle hatten. Auch sollte man es mit den 62,5cm Abstand zwischen den vertikalen Profilen wirklich genau nehmen, da wir an einer Stelle wegen ein paar Millimeter Abweichung ein zusätzliches Profil einsetzen mussten – die Gipsplatten ließen sich sonst einfach nicht fixieren. Außerdem ist es manchmal ratsam die Genauigkeit zu Gunsten der Geschwindigkeit ein wenig zurück zu nehmen weil sonst manchmal überhaupt nix weitergeht.