Die Gleichenfeier (5.8.)
Am vergangenen Freitag war es endlich soweit. Die Zimmerer haben das Dach dicht bekommen und es stand der Gleichenfeier nichts mehr im Weg. Nicht dass es uns am Feiern gehindert hätte wenn sie nicht fertig geworden wären, aber es war schon nett.
Sabine und ich entschieden in der Vorwoche, dass dieser Freitag für die Feier ideal sein würde, da unsere Kids bei der Oma in der Steiermark sind und wir Zeit für unsere Gäste hätten. Also warfen wir Einladungen in die Postkästen unserer direkten Nachbarn. Insgesamt verteilen wir über dreißig Einladungen und luden noch ein paar Freunde von uns ein. Daher mussten wir entsprechend vorbereitet sein, schließlich konnten wir nicht wissen wie viele Gäste dann schlussendlich da sein werden.
Unsere Gäste wollten wir mit Bier, Radler, Wein und Limonaden sowie Aufstrichen und Brot verköstigen. Wir nützten daher bereits Wochen vor der Feier die 25% Aktionen von Merkur und Interspar und horteten die Getränke bei uns zuhause in jeder freien Ecke. Die Aufstriche besorgten wir genauso wie das Brot beim Metro. Dort sind die Packungsgrößen einem derartigen Event angepasst. Die Aufstriche in der 500g Dose bekommt man nicht im „freien Handel“. Sicherheitshalber sorgten wir auch noch für Knabbergebäck.
Pappteller, Plastikbecher, Plastikbesteck und Servietten hatten wir noch von diversen anderen Feiern zuhause. Gelsenlichter und Gartenfackeln besorgten wir noch.
Etwas mehr Aufwand war die Organisation der Sitzgelegenheiten. Soweit ich wusste, besitzen alle Gemeinden einen Pool an Heurigengarnituren die sie für ihre Feste nutzen. Wenn die Gemeinde sie nicht braucht kann man sich die Bänke für Gewöhnlich ausleihen. So fuhren wir zum Wirtschaftshof um nachzufragen. Dort nannte man uns Herrn Skoda im Kulturzentrum als Ansprechpartner für die Vergabe von den Garnituren. Also führte unser nächster Weg direkt ins Kulturzentrum hinter der Arkadia. Dort erfuhren wir, dass für die Heurigenbänke seit Kurzem eine Miete zu bezahlen ist. „So ein Schmarren, aber nicht zu vermeiden wir brauchen die Bänke schließlich!“, dachte ich mir zuerst. Als ich nachfragte wie hoch die Miete sei, sagte uns Herr Skoda, dass für eine Woche und bis zu zehn Garnituren 18 Euro fällig würden. Damit war unser Tag wieder gerettet, mit einer Tagesmiete von knapp 90 Cent – wir borgten uns fünf Tische mit 10 Bänken aus – können wir gut leben.
Von Herrn Skoda erhielten wir auch gleich den Schlüssel für das Lager und eine Wegbeschreibung, die wir scheinbar absolut nicht verstanden hatten. Nach einer einstündigen Suche konnte ein Telefonat die Nebel lichten und wir fanden das Lager der Gemeinde in einem Hinterhof der Firma Beyhl. Dort luden wir die fünf Heurigengarnituren in unseren Golf Kombi – ich bin immer wieder begeistert was in das Auto alles reinpasst – und fuhren damit zu unserer Baustelle.
Im Wohnraum befestigten wir eine unserer bunten LED-Streifen an der Decke um auch in der Nacht eine entsprechende Beleuchtung zu haben und sorgten noch einmal für Sauberkeit. Die Getränke kühlten wir mit kaltem Wasser und Crushed Ice von der BP Tankstelle in Traiskirchen. Besonders der Bierkühler war speziell. Wir füllten eine der Mischmaschinen bis zum Rand mit Bierflaschen, Wasser und Eis. So fanden hundert Flaschen darin Platz und warteten auf ihren abendlichen Einsatz. Am Nachmittag stellten wir dann im Haus eine Scheibtruhe mit Eis und Wasser auf in der die Bierflaschen auf ihre Abnehmer warteten. Die antialkoholischen Getränke standen in einem Maurerkübel und auf einem Tisch daneben wurden die Aufstriche und Brote angeboten.
Eine Gleichenfeier ohne Richtbäumchen wäre nicht komplett gewesen, daher machte sich Sabine auf die Suche nach einem entsprechenden Nadelgehölz und wurde beim Baumax fündig. Dort erstand sie eine kleine Zuckerhutfichte im Topf. Da wir beide das Bäumchen nicht für unsere Feier umsägen wollten, holte ich es mit samt dem Wurzelballen aus dem Topf und klemmte es zwischen zwei Hölzern auf eine Latte. Diese fixierten wir an der Hausmauer und schon ragte unser Richtbäumchen über die Dachkante.
Gegen halb fünf kamen dann auch die ersten Gäste. Ehrlich gesagt hätten wir mit mehr Gästen gerechnet, gekommen sind „nur“ siebzehn. Aber dafür waren alle die gekommen sind wirklich sehr nette und lustige Leute und darauf kommt es uns eigentlich an. Wir hatten viel Spaß und genossen unsere kleine Feier. Und das Ziel unsere Nachbarn ein bisschen kennen zu lernen ist uns damit auch geglückt. Wir verließen unsere Baustelle mit den letzten Gästen um Mitternacht und sorgten erst am nächsten Tag für Ordnung 🙂