Dr. Smile – meine Erfahrung mit Zahnkorrektur durch Aligner
Auf dem Weg zur zweiten Lebenshälfte, von der ich zumindest hoffe, dass sie so lange andauert wie die vermeintlich erste Hälft, zeigten sich noch ungekannte Baustellen. Diesmal betraf es nicht das Haus, sondern einen gut sichtbaren Teil meines Antlitzes. Jetzt bringe ich seit Jahren unser Haus und den Garten immer wieder auf Vordermann und verschaffe allem neuen Glanz, wie zuletzt durch den Bau einer neuen Wandverkleidung aus Altholz. Auf mich selbst habe ich dabei eigentlich weniger geachtet. So kam es, dass meine Frau eines Tages feststellte, dass mein Gebiss gerade dabei sei mein Gesicht fluchtartig zu verlassen. Oder anders gesagt: meine Schneidezähne des Oberkiefers neigten sich immer weiter nach vorne während jene des Unterkiefers sich zurückzuziehen versuchten.
Da ich fast 50 Jahre alt bin kam für mich eine fixe Zahnspange, Rufname Brackets-Face, nicht in Frage. Die Kombination von grauen Haaren mit einer Drahtspange hat für mich den gleichen Charme wie Windeln zu tragen. Hoffentlich bleibt mir letzteres auch noch eine Zeit lang erspart. Lieber wäre mir die Korrektur durch transparente Aligner.
Die Suche nach einer Lösung
Ich tauchte also ein in die Untiefen des World Wide Webs und suchte Informationen über transparente Zahnschienen. Über Erfahrungen und mögliche Ergebnisse. Und natürlich über die unglaublichen Fälle bei denen so gut wie alles schief gegangen ist. Je mehr man liest um so unsicherer wird man, ob das die richtige Behandlung wäre. Zudem ist es zu schön um Wahr zu sein, dass die Schienen in nur wenigen Wochen ein Topergebnis zum Top-Preis liefern. All diesen Lösungen mit transparenten Aligner Schienen gemein ist, dass sie lediglich eine optische Korrektur erzielen können und es kaum möglich ist stärkere Fehlstellungen im Bezug auf Bissprobleme und Schmerzen im Kiefergelenk zu korrigieren.
Ein paar Online-Recherchen später blieb ich bei Invisalign®, LetSmile und Dr. Smile hängen. Das Grundprinzip ist bei diesen Anbietern vergleichbar, wenngleich dann doch nicht ganz identisch. Bei allen wird das bestehende Gebiss analysiert und später durch transparente Zahnschienen über einen überschaubaren Behandlungszeitraum langsam in die gewünschte Form (Zahnstellung) gedrückt. Bei allen Für und Wider schwenkte ich bereits früh Richtung Dr. Smile. Vor allem weil bei LetSmile der Zahnabdruck mittels Abdruckkit zuhause genommen wird und man davor keine Konsultation bei einem kooperierenden Zahnarzt hat. Das finde ich eher fragwürdig, da so nicht gesichert ist, dass das Zahnmodell 100% stimmig ist und mir das Risiko einer Fehlbehandlung zu groß war. Umgekehrt war Ivisalign® hingegen wieder an spezielle Zahnspangenordinationen gebunden. Wir hätten in der Nähe eine entsprechende Ordination. Jedoch war schnell klar, dass dieses System unterm Strich wesentlich teurer geworden wäre für mich, ohne noch konkrete Preise erfahren zu haben. Aber mit so 4.000 bis 5.000 Euro wäre zu rechnen. Da mein Goldesel gerade nicht zur Verfügung stand um mir diesen Betrag aus dem Gesäß abzusondern, suchte ich eine Alternative, die Laut Internet zwischen 1.200 und maximal 3.200 Euro kosten würde.
Die Erstuntersuchung bei Dr. Smile
So probierte ich mein Glück mit Dr. Smile, weil es dort mal eine kostenlose Erstuntersuchung bei einer mit Dr. Smile unter Vertrag stehenden Zahnarztpraxis gibt. Also ging ich auf die Dr. Smile Seite und buchte kurzfristig für den nächsten Tag einen Termin zum Gebissscan.
Als ich zum vereinbarten Termin in die Praxis kam wurde ich bereits erwartet und sofort in den Behandlungsraum gebracht. Mir wurde ein iPad in die Hand gedrückt um dort meine verbindlichen Angaben zu machen. Und ich musste noch schnell eine Vollmacht unterschreiben, damit die Praxis die Kosten an Dr. Smile in Rechnung stellen konnte.
Danach wurde mittels Intraoralscanner innerhalb von knapp 5 Minuten ein 3D-Modell meines Gebisses angefertigt. So ein Scanner kostet im Übrigen bis zu 10.000 Euro und muss schon eine ganze Zeit lang eingesetzt werden bis er sich rechnet. Sowohl der Oberkiefer als auch der Unterkiefer wurden einzeln erfasst. Dann wurde noch die Bisssituation bei geschlossenem Mund gescannt. Abschließend wurden noch einige Fotos mittels Spiegelspatel sowohl vom Oberkiefer als auch vom Unterkiefer und nochmals vom Biss der geschlossenen Kiefer gemacht.
Es wurde mir durch einen Zahnarzt nochmal erklärt wie der Ablauf sein würde, was mit einer sogenannten IPR auf mich zukäme und letztendlich fragte er mich noch was mein persönliches Behandlungsziel wäre. Zudem klang der Zahnarzt sehr zuversichtlich, da meine Fehlstellung eine verhältnismäßig leicht zu korrigierende gewesen wäre. Außerdem wurde ich von dem Zahnarzt darüber aufgeklärt, dass die Korrektur auf die Zähne 1-4 des jeweiligen Quadranten beschränkt bleibt. Das bedeutet, dass lediglich die Zähne im Sichtbereich bewegt werden und die Backenzähne 5-7 (oder 8 inkl. Weisheitszahn) ausschließlich zum Befestigen der Schiene dienen. Die ganze Angelegenheit dauert keine 15 Minuten und war wie gesagt kostenlos.
Das Angebot von Dr. Smile
In der Praxis wurde mir erklärt, dass es nun etwa 14 Tage dauern würde bis ich ein Angebot per Mail erhielte, also stellte ich mich mal aufs Warten ein. Lange musste ich jedoch nicht warten, da bereits zwei Tage später ein Anruf mit der frohen Kunde eines fertigen Angebots kam. Da ich aber keine Zeit hatte darüber zu sprechen, bat ich mich zu einem bestimmten Termin zu kontaktieren.
Das klappte perfekt. Pünktlich auf die Minute rief der Fathi von Dr. Smile an. Zuerst dachte ich, er macht einen auf Star Wars ‚Sebastian ich bin der Fathi‘, aber es wurde mir schnell klar, dass man bei Dr. Smile im Gespräch zwischen Kunde und Mitarbeiter per Du ist. Das verringert ein wenig die Distanz und erleichtert im Gegenzug oftmals den Verkaufsabschluss. ‚Also gut Fathi, leg los!‘
Sobald man mit einem Kontakt bei Dr. Smile telefonisch im persönlichen Gespräch ist erhält man an die zuvor bekanntgegebene Mailadresse ein Email von Dr. Smile mit einem Link.
Dieser Link führt auf eine Website auf der der Behandlungsplan, die 3D Simulation der Behandlungsfortschritte, die Geschäftsbedingungen und natürlich der Preis der Behandlung zu finden sind. Der Peis steht jedoch nur noch knapp vor der Erläuterung der Geschäftsbedingungen so ziemlich am Ende der langen Seite.
Im Gespräch wird man behutsam durch dieses Website geführt, immer darauf bedacht, dass man nicht zu früh auf die Preissektion abdriftet.
Der Fathi zeigte mir eine 3D-Simulation meines Gebisses, wie man hier an den Screenshots der 3D-Simulation zu erkennen kann. Zudem erklärte er mir, dass eine IPR notwendig wäre und die Behandlung etwa 5,5 bis 6 Monate dauern würde. Es würden für mich 11 Schienen hergestellt, die im Rhythmus von 14 Tagen zu wechseln sein.
In der Simulation kann man die Ansichten frei wählen, daher zeige ich auch noch die Bilder vom Oberkiefer und Unterkiefer bei denen man den geplanten Unterschied noch wesentlich besser erkennen kann.
Die darauf folgende Frage ob mir denn gefalle was ich gerade sehen würde war wohl eher rhetorisch, denn ich würde wohl kaum sagen ‚Na eigentlich finde ich meine Zähne schief doch wesentlich eleganter. Das sieht so unique aus.‚ Also antwortete ich natürlich positiv und äußerte verhalten mein Gefallen. Verhalten, weil ich aus eigener Erfahrung solche Verkaufsgespräche kenne und daher nicht zu überschwänglich sein wollte.
Nachdem also klar war, dass mir gefallen würde was ich sah, durfte ich zur Preissektion auf der Website vordringen. Das gefiel mir dann nicht mehr ganz so gut, da meine Fehlstellung, die bei der Voruntersuchung als nicht so wild bezeichnet wurde, dann offensichtlich doch so massiv war, dass der Preis gleich am obersten Ende des vorgegebenen Ranges lag. Nämlich bei 3.190,- Euro inkl. den günstigen Retainer Schienen für danach im Wert von 200,- Euro wenn ich sofort abschließen würde.
Der Abschluss
Da nun eigentlich meine Frau Sabine dran Schuld war, dass ich überhaupt anfragte, konnte ich ruhigen Gewissens sagen, dass ich eigentlich nicht wirklich interessiert wäre. Nun fragte der Fathi was mich dazu bewegen könnte gleich ja zu sagen. Ich hörte, dass es um die 300 Euro Nachlass geben würde, wenn man auf Empfehlung eines anderen Anwenders komme. Nun kannte ich leider niemanden der bereits eine derartige Behandlung machte, daher versuchte ich mein Glück und sagte, dass ich nicht mehr als 2.900 Euro zahlen möchte, weil das der Preis wäre, wenn ich auf Empfehlung käme. Das verstand mein Kontakt bei Dr. Smile und willigte ein. Kurz später erhielt ich erneut ein Mail mit dem angepassten Preis und schlug zu. Übrigens: Falls du auch schon auf der Suche nach einem Discount Code, einen Gutschein oder sonst einer Möglichkeit warst den Rabatt von 300 Euro auf die Behandlung zu erhalten, dann kontaktier mich doch einfach. Ich kann dir einen Empfehlungscode für Freunde und Verwandte geben mit dem du auf deinen Behandlungsplan die 300 Euro Rabatt auch ohne zu handeln bekommst. Du kannst mich über Facebook, Instagram oder einfach per Mail an SG @ GEYER.XYZ kontaktieren, wenn du möchtest.
Nun begann die Produktion der Aligner-Schienen von der mir eine Produktionsdauer von etwa 5-10 Wochen prognostiziert wurde. In der Zwischenzeit erhielt ich von der Health AG, die wohl hinter der Marke Dr. Smile steht, eine Rechnung über den vollen Betrag zahlbar innerhalb von 30 Tagen oder nach Vereinbarung in monatlichen Raten auf eine Dauer von maximal 30 Monaten.
Die Lieferung
Obwohl eine Lieferzeit von mindestens 5 Wochen angekündigt war, wurde ich bereits nach 8 Tagen von UPS informiert, dass eine Lieferung von Dr. Smile für mich auf dem Weg wäre. Bereits 10 Tage nach Abschluss wurde mir das Dr. Smile Paket zugestellt. Darin enthalten waren:
- 11 Stück Aligner jeweils für das Ober- und das Unterkiefer, einzeln verpackt
- Softener
- Chewies
- Aufbewahrungsbox
- Spreizer
- Täschchen
Neben den Alignern für den kompletten Behandlungsablauf sind in der wirklich sehr edel und aufwendig präsentierten Box von Dr. Smile auch noch ein kleines Täschchen für das Zubehör, ein kleiner Schleifblock um etwaige Grate zu entfernen falls an einer Schiene ein störender Grat vorhanden sein sollte, die Chewies auf denen man kurz kauen sollte um die Schienen beim Einsetzen in die richtige Position zu bringen (ich verwende sie nicht, da ich einfach ein paar mal auf meinen Fingern ‚kaue‘), ein Spreizer der es erleichtern soll den Mund für die notwendigen Fortschrittsfotos offen zuhalten und dann noch eine kleine box für die Schienen. Leider ist die Box etwas klein geraten oder ich habe einfach einen zu großen Mund, denn meine Schienen passen nicht in die Box. Ich habe mir dann auf Amazon eine Zahnspangendose gekauft um die Schienen während des Essens lagern zu können.
Start der Behandlung
Im Behandlungsplan ist eine IPR, also eine interproximale Reduktion des Zahnschmelzes vorgesehen. Das hat mich vorab schon mal nicht besonders happy gemacht, da es ein Eingriff in die Zahnsubstanz ist. Leider dürfte diese Behandlung jedoch zum Standard gehören bei Zahnengstand, da es ansonsten vermutlich schwierig ist den benötigten Platz für eine Korrektur zu schaffen. Die Alternative wäre im härtesten Fall eine Extraktion eines oder mehrerer Zähne um Platz im Gebiss zu schaffen. Bei der ersten IPR wurden die Zwischenräume der Zähne 34|35, 43|44 und 44|45 um etwa 0,3mm erweitert indem den jeweiligen Zähnen rund 0,15mm vom Schmelz weg poliert wurde. Dieser Vorgang war absolut schmerzlos und innerhalb von wenigen Minuten erledigt. Dabei wurde der Zahnschmelz mit einem Zahnbohrer bei langsamer Drehzahl abgetragen und immer wieder zwischendurch der Zahnzwischenraum gemessen ob er die erforderliche Breite hatte.
Der erste Aligner
Am 28. August 2022 hat die Behandlung begonnen und somit auch das Tragen der 1. Schiene. Somit ist das Ziel bis Samstag 28.1.2023 mit der Korrektur fertig zu sein.
Erste Eindrücke
Das Einsetzen
Nun ja. Ich hätte es mir etwas komfortabler vorgestellt. Im Prinzip ist es ziemlich einfach die Schienen einzusetzen. Man muss nur die jeweilige Schiene über die Zähne des passenden Kiefers legen und mit etwas Druck über die Zähne schieben. Dabei darf man sich nicht schrecken lassen, wenn es etwas streng geht, denn die Funktionsweise der Zahnschienen ist ja durch steten Druck eine Änderung der Zahnstellung zu erwirken.
Spannungen im Mund
Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich keine Probleme mehr mit Spannungen oder Druckschmerzen. Meist ist direkt nach dem Einsetzen oder nach dem Herausnehmen der Schienen ein verstärktes Druckgefühl zu spüren. Das lässt aber relativ schnell wieder nach. Außerdem hatte ich bei der ersten Schiene das Problem, dass die untere Schiene einen leichten, mit der Zunge spürbaren Grat an der Innenseite hatte, an dem ich mir die Unterseite der Zunge beim stundenlangen Sprechen in diversen Meetings aufgerieben habe. Dadurch wurde die Zunge sehr empfindlich. Mit dem Schleifblock ließ sich der Grat aber schnell entfernen und dann passte alles.
Essen und Trinken
Ich würde mal sagen, dass die Zahnkorrektur bei mir auch eine Art Diät sein wird. Sei es aus Bequemlichkeit oder weil die Zähne doch empfindlicher werden. Ich nehme die Schiene wirklich nur für meinen Kaffee zum Frühstück, ein kleines Mittagessen und ein ebenso kleines Abendessen jeweils für etwa eine halbe Stunde heraus. Direkt nach dem Herausnehmen der Schienen sind die Schneidezähne, also die Zähne die bei mir am meisten bewegt werden müssen, ziemlich Druckempfindlich. Einen Apfel oder ein knuspriges Brot zu essen vermeide ich derzeit komplett, da es nicht sonderlich angenehm ist. Hier gilt für mich: je weicher desto besser.
Grundsätzlich ist auch der Konsum selbst ein bisschen eingeschränkt da man mit eingesetzten Schienen keine Lebensmittel zu sich nehmen sollte die Zucker, Säuren oder Farbstoffe enthalten. Dadurch gibt es für mich zwischen den Mahlzeiten nur noch Wasser, was letztendlich dazu führt, dass ich auch abends beim Fernsehen nun keine Nüsschen oder Chips mehr knabbere und auch so zwischendurch nichts mehr nasche. Ich bin schon gespannt wie die Auswirkungen sein werden, aber ich vermute mal, dass ich bald auch Auswirkungen auf die Kleidergröße wahrnehmen werde.
Ab jetzt gibt es alle 2 Wochen ein Update dieses Artikels bis die Behandlung beendet ist.
Solltest du dich auch für eine Behandlung bei Dr. Smile interessieren und so wie ich niemanden haben der dich vermittelt, dann kannst du gerne einen Empfehlungs-Code von mir bekommen. Wenn du den Empfehlungscode bei deiner ersten Untersuchung zum Zahnarzt mitbringst, dann wird dir im Falle einer Bestellungen eine Gutschrift in der Höhe von 300 Euro vom Gesamtbetrag abgezogen. Kontaktiere mich einfach unter Facebook, Instagram oder einfach per Mail an SG @ GEYER.XYZ und wir plaudern drüber wie du den Rabatt bekommst.